Die letzten 72 Stunden verliefen für Rot-Weiss Essen extrem turbulent. Erst am Donnerstag wurde verkündet, dass der Drittligist seinen Sportdirektor Jörn Nowak mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden hatte.
Nur drei Tage nach dieser Hammer-Meldung kassierte RWE dann gegen den SV Waldhof Mannheim eine 0:3-Pleite. Eigentlich hatte sich der Drittligist viel vorgenommen, aber der Auftritt war blutleer und ideenlos.
In der besten Phase des Spiels kassierte Essen ein Kontertor durch Marc Schnatterer (30.) und von diesem Rückschlag erholte sich die Mannschaft von Coach Christoph Dabrowski in der gesamten zweiten Halbzeit nicht mehr.
Ganz im Gegenteil: Mannheim legte durch ein Traumtor von Adrian Malachowski (52.) und einen Treffer von Marten Winkler (83.) doppelt nach und fügte den Essenern eine empfindliche, aber hochverdiente Niederlage zu. Ein Teil der RWE-Fans quittierte die schwache Leistung mit Pfiffen.
Dazu waren aus der Westkurve vereinzelte, aber lautstarke "Wir wollen Euch kämpfen sehen", "Wir haben die Schnauze voll" und "Dabrowski raus"-Rufe zu vernehmen. Eine im Profigeschäft normale Reaktion auf die klare Heimpleite vor über 17.000 Fans. Bislang gab es die Unmutsbekundungen bei den Auswärtsspielen in Viktoria Köln und beim 1. FC Bocholt, aber durch die Niederlage gegen Mannheim droht die Stimmung auch zuhause zu kippen.
Es ist immer eine Enttäuschung da, wenn man ein Heimspiel 0:3 verliert. Wir sind genauso enttäuscht wie die Fans. Kritik gehört dazu.
Christoph Dabrowski.
Auf RS-Nachfrage sprach der Fußballlehrer über den Frust der Fans: "Es ist immer eine Enttäuschung da, wenn man ein Heimspiel 0:3 verliert. Wir sind genauso enttäuscht wie die Fans. Kritik gehört dazu. Trotzdem: Wir sind in einer guten Ausgangssituation, die sich die Mannschaft erarbeitet hat. Wir müssen hellwach sein. Jetzt kommen entscheidende Spiele. Im Kampf um den Klassenerhalt gibt es gewisse Gesetze und Regeln. Geschlossenheit vorleben und den Weg gemeinsam gehen! Wir hatten gegen Mannheim leider nicht diesen Esprit, um das Stadion, trotz der Unterstützung, mitzunehmen."
Gegen die Kritik und den anhaltenden Negativtrend - sieben Niederlagen in der Rückrunde - helfen nur Erfolgserlebnisse. Das weiß auch Dabrowski, der sich aber weiterhin zuversichtlich zeigt: "Ich bin total überzeugt davon, dass wir es gemeinsam schaffen. Wir werden wieder aufstehen und die Mannschaft wird sich zerreißen, um die Ziele zu erreichen."